Ewa Helena Martin, Gründerin Mama Bear Food

Die Mama Bear Story Ein Interview mit Ewa Helena Martin

Mama Bear – Natur, Achtsamkeit und die Bärenpranke

Mama Bear ist auf den ersten Blick ein Hamburger Müsli-Startup für anspruchsvolle Kunden. Für Menschen, die stärker auf Qualität und Exklusivität als auf den Preis blicken. Doch hinter Mama Bear steckt weit mehr als das. Es ist ein ganzheitliches Konzept, das sich keineswegs an Snobs richtet, sondern an Menschen, die ihre Prioritäten bewusst anders setzen. Die in ihrem Essen, speziell dem Frühstück, mehr sehen, als pure Nahrungsaufnahme oder einfach leckeren Geschmack. Die nicht in jeder Hinsicht höher, schneller, weiter wollen, sondern deren Bewusstsein danach strebt, im Einklang mit der Natur und allem, das uns umgibt, zu leben.

Hinter Mama Bear steht eine Frau, die genau weiß, worauf es ankommt. Ewa Helena Martin, 41 Jahre, gebürtige Danzigerin, seit Jahrzehnten Wahl-Hamburgerin, seit rund drei Jahren glückliche Mutter eines vor Kraft und Energie strotzenden Sohnes. Früher Gründerin eines international erfolgreichen Modelabels. In Hamburg seit vielen Jahren vor allem bekannt als außergewöhnliche Kunstgaleristin. Sie hat in der legendären Milchstraße im feinen Pöseldorf ihre Galerie an der weltbekannten Adresse betrieben, unter der Gunter Sachs zuvor den damals noch unbekannten Künstler Andy Warhol der Öffentlichkeit präsentierte. Und jetzt knackige Nusskerne, Hafer und Datteln in nachhaltiger Verpackung? Woher dieser Sinneswandel? Oder ist es gar keiner?

Ein Interview mit Ewa Helena Martin.


Ewa, hat dir eine Stimme plötzlich gesagt, du sollst dein Leben ändern und Naturkost zubereiten, oder wie bist du von einer erfolgreichen Kunstgaleristin zu Mama Bear geworden?

(Lacht) Mein Leben geändert habe ich tatsächlich mehrmals, in verschiedener Hinsicht. Und die größte Veränderung von allen war sicherlich die Geburt meines Sohnes. Doch das Leben im Einklang mit der Natur ist für mich nichts Neues. Das, was heute relativ modern als Selbstversorgung ein großes Thema ist, war für mich als Kind der ganz normale Alltag. Wir hatten fast alles, was wir täglich gegessen haben, im eigenen Garten. Nicht als Ergänzung zu den Einkäufen in Geschäften, sondern umgekehrt. Meine Familie kaufte hin und wieder einzelne Lebensmittel als Ergänzung zu all dem, was um unser Haus herum wuchs.


Das heißt, es ist keine Verwandlung vom Saulus zum Paulus, die du durchlaufen hast?

Es gab Lebensphasen, in denen hatte ich mich weit mehr von meinem Wesenskern entfernt, als es mit guttat. Gerade in der Modewelt habe ich mich beinahe verloren – Tag und Nacht Stress, vier internationale Modenschauen im Jahr, hoher Druck, viele Mitarbeiterinnen. Ich habe mich in der Zeit sehr von der Natur entfernt, war starke Raucherin, habe gesundes Essen vernachlässigt und durch Kaffee ersetzt… ganz schlimm, heute für mich gefühlt endlos lange her und undenkbar. Aber das habe ich damals schon bemerkt und dann einen radikalen Schlussstrich gezogen.
Ich sehe es nicht als eine Verwandlung von einem Menschen zum anderen, sondern als einen lehrreichen Abschnitt, der mich auch heute, bei einer ganz anderen Lebensweise, verstehen lässt, was in anderen Menschen vorgeht, welche Schwierigkeiten sie zum Beispiel dabei haben können, ihren Alltag und eine gesunde Lebensweise unter einen Hut zu bringen und wie wichtig ein achtsames Leben ist.


Und dafür steht Mama Bear?

Genau, Mama Bear Food ist nicht einfach ein junges Unternehmen, das gesunde Zutaten kombiniert und als ein Produkt verkauft. Mama Bear ist für mich eine Lebenseinstellung. Dahinter steht viel mehr, als zu sagen „Müsli ist gesund“, „Bio ist gut“ oder „Nachhaltigkeit ist wichtig.“ Die Philosophie dahinter ist die Rückbesinnung auf unseren natürlichen Kern, auf unsere Verbundenheit mit der Natur und mit allem, das uns umgibt.

Darum gebe ich auf unserem Instagram-Kanal und auf der Mama-Bear-Website auch Inspirationen für Achtsamkeit, Tipps für Meditation oder Yoga-Übungen und erzähle von überliefertem Wissen über die Energien der Früchte.


Energien der Früchte? Das klingt ziemlich esoterisch.

Jeder kann daraus für sich mitnehmen, was ihm guttut. Der eine interessiert sich für die Nährwerte der Himbeere, dafür, dass sie gar keine Beere, sondern eine Steinfrucht ist und eine entzündungshemmende Wirkung hat. Der andere findet es spannender, dass die Himbeere auf energetischer Ebene für Fülle und Großzügigkeit steht, was derjenige, der sein Mama-Bear-Müsli mit Himbeeren genießt, mit der Nahrung in sich aufnimmt. Ich interessiere mich sowohl für die wissenschaftliche als auch für die überlieferte Seite. Und unterm Strich bedeutet es immer, dass Mama-Bear-Produkte vom Moment ihrer Entstehung an meine besondere Aufmerksamkeit erhalten und ich mich mit viel Liebe und Bewusstheit der Zubereitung widme. Für die Freunde von Mama Bear bedeutet es, Müslis, Nussmischungen und auch Accessoires zu erhalten, die liebevoll und unter Berücksichtigung aller wichtigen Aspekte wie Naturbelassenheit, Nachhaltigkeit und auch höchstem Anspruch an die Lebensmittelqualität und feinsten Geschmack von Hand hergestellt werden.


Du sprichst gerade Accessoires an – welche gibt es denn, oder welche planst du anzubieten?

Genuss findet ja idealerweise auf vielen Ebenen statt. Zwar hat Mama Bear auch Fans, die rein auf die Qualität und den Herstellungsprozess Wert legen. Aber ich verbinde mit Genuss auch noch die Ästhetik auf dem Tisch und in der Küche, die Accessoires, die Dekoration, die Schönheit des gesamten Essens, einschließlich der Aufbewahrung. Aus diesem Grund habe ich nicht nur wertvolle Gläser und einzigartige, handgedrechselte Holzdeckel kreiert. Ich halte auch auf der ganzen Welt Ausschau nach besonders schönen Dingen, die zu Mama Bear passen. Da kommen mir auch meine Erfahrung und meine Kontakte als Galeristin zugute, denn ich liebe wahre Kunst und ungewöhnliche Ausdrucksformen. So bin ich beispielsweise mit einer wunderbaren Töpferin in Kontakt gekommen, die mit ihrem Label „Whitegold rocks“ eine außergewöhnliche Edition von Keramik-Bowls für Mama Bear in Handarbeit herstellt, streng limitiert und jeweils nummeriert. Oder Löffel aus Keramik mit eingearbeiteten Energiesteinen. Auch hier gilt wieder – für den einen sind es wunderschöne, außergewöhnliche Löffel mit einem hübschen Stein, für den anderen ist es eine Veränderung der Energie seines Essens. Jeder darf das erleben, was ihm gefällt und guttut.


Ein Bär ist aber ein sehr bodenständiges Tier…

In der Tat. Die Bärenmama ist stark und mutig, und sie verteidigt mit all ihrer Kraft ihre Kleinen, was auch kommt. So bin ich auf den Namen gekommen. Eine liebevolle Mutter muss auch entschlossen zupacken können. Sie versorgt ihre Lieben mit guter Nahrung, und sie stellt sich auf die Hinterbeine und macht jedem, der ihr Kind bedrohen sollte, unmissverständlich klar, dass sie das nicht zulassen wird. Dazu gehört für mich übrigens auch der Angriff auf die Gesundheit unserer Kinder durch überzuckerte, verarbeitete Industrienahrung und aggressive Werbung. Ich will für mein Kind da sein, es versorgen und behüten und auch mich selbst mal zurücknehmen, um ihm das Beste zu geben und Schlechtes, dem es noch nicht gewachsen ist, von ihm fernzuhalten. All das symbolisiert für mich die starke Bärenmama – Mama Bear.


Darum unterstützt du auch Organisationen, die Bären retten?

Wir stehen noch ganz am Anfang. Aber ja, neben anderen Projekten habe ich auch ganz konkret vor, eine wunderbare Organisation zu unterstützen, die gefangene Bären befreit und ihnen ein neues Leben in Liebe und Geborgenheit schenkt. Sie holen die Tiere aus einer echten Hölle, was viel Verhandlungsgeschick und Geld kostet, versorgen sie medizinisch und lassen sie viele Jahre oder ihren nur noch kurzen Lebensabend in einem wahren Paradies verbringen. Sobald die Vorgespräche abgeschlossen sind, kann ich mehr darüber verraten. Ich freue mich sehr darauf und werde auf Instagram und meiner Website alle Freunde von Mama Bear auf dem Laufenden halten.


Ab wann ist die Mama-Bear-Website online, und vor allem, ab wann ist der Shop aktiv?

Es gab noch so viel zu organisieren und zu klären, und da mein Mann und ich uns die rund 14 Stunden, die unser Sohn sehr aktiv auf den Beinen ist, jeden Tag teilen, steht uns beiden nicht so viel Arbeitszeit zur Verfügung, wie wir eigentlich bräuchten. Jedenfalls nicht so viel, wie wir bräuchten, um alles so zügig zu erledigen, wie wir es gerne machen würden. Wir sind ja im Prinzip beide Vollzeit berufstätig, aber auch Vollzeit-Eltern. Wir gehen davon aus, im Laufe des Septembers mit einer kleinen Version der Seite online zu gehen und sie dann schrittweise auszubauen. Dazu gehört dann auch der Shop unter www.mama-bear.de.

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